Zum Inhalt (Access key c)Zur Hauptnavigation (Access key h)Zur Unternavigation (Access key u)
leichte Spracheleichte SpracheEnglishEnglishDeutschDeutsch
Schriftvergrößerung
AAA

Der Dom und das Verhältnis zwischen Bischof und Stadt

Worms war seit dem frühen Mittelalter Bischofssitz und damit Mittelpunkt eines bis um 1800 bestehenden Bistums, das sich vom Raum Westpfalz bis an den Neckar Richtung Heilbronn in weitem West-Ost-Bogen erstreckte. 

Worms um 1521, Der Wormser Dom von Süden, 3D-Rendering von FaberCourtial 
Worms um 1521, Der Wormser Dom von Süden, 3D-Rendering von FaberCourtial
Der Wormser Dom von Süden, Foto Rudolf Uhrig 
Der Wormser Dom von Süden, Foto Rudolf Uhrig
Der Wormser Dom von Süden, Zustand vor 1689, Zeichnung von Hamman, Bild: Stadtarchiv Worms 
Der Wormser Dom von Süden, Zustand vor 1689, Zeichnung von Hamman, Bild: Stadtarchiv Worms

Eine prägende Bischofsgestalt war Burchard (1000-1025), der als Bauherr eines neuen Domes, als Begründer von Stiften und als Stadtherr maßgeblich die Entwicklung zu einer blühenden mittelalterlichen Stadt gefördert hat.

Der bis heute das Stadtbild prägende romanische Dom wurde im Wesentlichen zwischen etwa 1125 und 1181 als jüngster der sog. drei Kaiserdome (neben Worms noch Speyer und Worms) erbaut. Er gehört schon aufgrund seiner fast völlig erhaltenen romanischen Substanz zu den bedeutendsten Sakralbauten im mittelalterlichen Reich.

Die Wormser Bischöfe waren wegen der engen Beziehungen zu Saliern und Staufern überaus wichtige Stützen der hochmittelalterlichen Reichsherrschaft und weit über Worms hinaus vernetzt. Gleichzeitig waren sie Stadtherren in Worms, wobei ihre Position seit dem 13. Jahrhundert vom erstarkenden Stadtrat beschränkt wurde, der früh stadtbürgerliche Ansprüche gegen die Sonderrechte des zahlenmäßig starken Klerus geltend machte. 

Der kurz vor 1500 erneut eskalierende Konflikt zwischen dem Bischof , dem Domkapitel und dem weiteren Stiftsklerus zum einen sowie dem oligarchisch verfassten Rat zum anderen um Fragen der Besteuerung und der rechtlichen Position der Geistlichkeit blieb seit dem 13. Jahrhundert virulent. Das Interesse des Rates an einer Beschneidung geistlicher Privilegien war eine wichtige Triebfeder für die Attraktivität und Durchsetzbarkeit reformatorischer Ideen in Worms ab 1519/21. Kurz vor 1500, unter dem als Humanisten bedeutenden Bischof Johann von Dalberg, war der Dombezirk nochmals baulich und künstlerisch neu ausgestattet worden.