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Dreifaltigkeitskirche (Marktkirche)

Dreifaltigkeitskirche am Marktplatz, Foto: Rudolf Uhrig 
Dreifaltigkeitskirche am Marktplatz, Foto: Rudolf Uhrig

Reformationsgedächtniskirche zur Heiligen Dreifaltigkeit, erbaut 1709-1725. Vorher stand hier das „Haus zur Münze“, genannt „das Schönste Haus der Welt“, 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg durch Truppen Ludwig XIV. zerstört. Die Kirche wurde an dieser Stelle errichtet, weil die Wormser Bürger glaubten, Martin Luther habe hier 1521 vor dem Kaiser gestanden. Nach einem Bombenangriff 1945 ausgebrannt wurde die Kirche bis 1959 wieder hergestellt.

Dreifaltigkeitskirche - Altar und Motivfenster, Foto: Rudolf Uhrig 
Dreifaltigkeitskirche - Altar und Motivfenster, Foto: Rudolf Uhrig
Worms um 1521, Bereich der heutigen Dreifaltigkeitskirche, damals stand hier das "Haus zur Münze"; 3D-Rendering von FaberCourtial 
Worms um 1521, Bereich der heutigen Dreifaltigkeitskirche, damals stand hier das "Haus zur Münze"; 3D-Rendering von FaberCourtial

Für die neuerbaute Dreifaltigkeitskirche schuf der Wormser Maler Ludwig Seekatz im Jahre 1733 ein monumentales Gemälde, das die Reichstagsszene von 1521 darstellt. Das Bild wurde an der Westwand der Kirche über den Emporen angebracht und in einem Stuckrahmen gefasst. 

Nach seiner Signatur stammt es von Johann Martin Seekatz. J. M. Seekatz (geb. 1669 in Grünstadt), der Vater von Ludwig Seekatz, hatte 1725 die Ausmalung der Kirche übernommen. Er starb aber schon 1729. Der Sohn führte das Werk unter dem Namen des Vaters weiter. Das Gemälde wurde 1817 von Philipp Christian Seekatz, einem Neffen von Ludwig Seekatz, restauriert.

Zusammen mit der Kirche ist es im Jahre 1945 verbrannt. Erhalten ist ein Aquarell (Gouache – Original 31 × 39 cm). Alle Anzeichen weisen darauf hin, dass Philipp Christian Seekatz dies Bild im Zusammenhang mit seinen Restaurierungsarbeiten am großen Gemälde angefertigt hat. In verschiedenen Einzelheiten weicht es von seinem Vorbild ab. Die auffallendste Veränderung findet sich wiederum in der Architektur: Beim Remshart’schen Stich und dem Gemälde in der Kirche sind die Pilaster an den Wänden, das Gesims über den Fenstern und die kuppelartige Decke reich verziert. 

Philipp Christian Seekatz hat dies alles auf klassizistisch einfache Linien und Formen reduziert. In der wiederaufgebauten Dreifaltigkeitskirche befindet sich heute an der Stelle des ehemaligen Gemäldes ein modernes Mosaikbild von Walter Eglin (Basel) »Luther vor Kaiser und Reich«.  An der nordöstlichen Chorwand der Dreifaltigkeitskirche erinnert eine Gedenktafel an das prächtige Haus zur Münze, das hier einst stand  und mit dem Bürgerhof den Rathausbezirk bildete. Seine Zerstörung wurde als Strafe Gottes empfunden. Deshalb wurde beim Wiederaufbau an der gleichen Stelle die Dreifaltigkeitskirche errichtet. 

An den Wänden der Kirche befinden sich heute Tonbuchstaben, die das apostolische Glaubensbekenntnis und Luthers Erklärung dazu abbilden.

(Die Dreifaltigkeitskirche ist barrierefrei zugänglich. Bitte beachten Sie Öffnungs- und Gottesdienstzeiten)

 

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