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Bischofshof (im Heylshofpark)

An der Nordseite des Domes war bis zur Stadtzerstörung 1689 die Residenz des Wormser Bischofs angebaut. Hier wohnte König Karl V. während des Reichstags 1521. Martin Luther wurde am 17. und 18. April hierher gebracht, wo er sich zu seinen Schriften bekannte und ihren Widerruf verweigerte:

Es sei falsch, gegen ein Gewissen zu handeln, das durch Gottes Wort gefangen sei. „Gott helfe mir. Amen.” Später wurde hinzugefügt: „Hier steh’ ich, ich kann nicht anders!” Heute befindet sich an Stelle des Bischofshof der Heylshofpark. Ein künstlerisch gestalteter Gedenkort erinnert an Ort und Geschehen von 1521.

Worms um 1521, der Bischofshof, 3D-Rendering von FaberCourtial 
Worms um 1521, der Bischofshof, 3D-Rendering von FaberCourtial
Eine Steinplatte im Park markiert die Stelle, an der Luther seinen Widerruf verweigerte,  Foto: Rudolf Uhrig 
Eine Steinplatte im Park markiert die Stelle, an der Luther seinen Widerruf verweigerte, Foto: Rudolf Uhrig
Steinfigur im Heylshofpark, im Hintergrund der Wormser Dom,  Foto: Rudolf Uhrig 
Steinfigur im Heylshofpark, im Hintergrund der Wormser Dom, Foto: Rudolf Uhrig

Die Gestalt des rechtwinklig nördlich direkt an den Dom angebauten Bischofshof-Komplexes ist für die Zeit vor der Stadtzerstörung 1689 durch eine Zeichnung von Johann Friedrich Hamman bezeugt. Die zweigeschossigen Residenzbauten zwischen Dom und Stephanskirche (bischöfliche Hofkapelle) werden dort als Aula minor (am Dom), einer überbauten Toreinfahrt und der sog. ‚Aula maior‘ als größtes der Gebäude bezeugt; letztere weist einen erkergeschmückten Dachaufbau auf.

Bis kurz nach 1600 bestand auf dem Platz vor dem Bischofshof nahe der Stephanskirche mit der sog. ‚Saalstiege‘ (einer danach mit Balustraden ausgebauten Freitreppe) ein für die Verfassung der Stadt wichtiger Ort, an dem zentrale Rechtsakte wie die Verlesung von Urkunden und Amtseinführungen abgehalten wurden. Schon um 1200 befand sich hier, im Angesicht des Nordportals des Domes mit der inschriftlich angebrachten Freiheitsurkunde Kaiser Friedrichs I. (1184), der wichtigste öffentliche Versammlungsplatz der Wormser Bürger, den auch der Dichter des Nibelungenliedes kurz nach 1200 als ‚Spielort‘ wichtiger Szenen aufgegriffen hat.

Wo ganz genau das Verhör Luthers im April 1521 lokalisiert werden kann, ist nicht völlig sicher, da Einzelheiten des Gebäudes nicht bekannt sind und der Komplex 1689 im Rahmen der allgemeinen Stadtzerstörung durch französische Truppen ebenfalls zerstört wurde. Zudem wurde hier vor allem seit den 15. Jahrhundert immer wieder an- und umgebaut.

Der um 1212/15 erstmals schriftlich bezeugte Bischofshof diente seit dem Mittelalter als Aufenthalts- und Repräsentationsort der Wormser Bischöfe samt ihrer Verwaltung und Hofhaltung, darüber hinaus bei den zahlreichen Herrscherbesuchen der Unterbringung der reisenden Könige und Kaiser samt ihrem Gefolge.

Der ehemalige Bischofshof befindet sich heute im Heylshofpark. Der Park ist in der Regel ab 9 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit (spätestens jedoch 17 Uhr) geöffnet.
Ein barrierfreier Zugang befindet sich am Platz der Partnerschaft (Stadtplan)

 

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