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Weitere Frühschriften Martin Luthers

Schon bald nach dem Thesenanschlag entwickelte sich eine lebhafte publizistische Auseinandersetzung zwischen Luther und seinen Gegnern. Dabei war Luther sehr produktiv und legte bis 1521 mehr als 80 Schriften vor, so den Sermon von Ablass und Gnade im unmittelbaren Anschluss an die Thesen, von der Buße vom Abendmahl, von der Taufe (alle 1519), vom Neuen Testament (1520), die Invocavitpredigten, „Wider die Bulle“(1521).

Titelblatt „Sermo Martini Lutheri de praeparatione ad moriendu[m] e vernaculo in latinu“, Leipzig, 1520 , Stadtbibliothek Worms, 2011, Luther-Bibliothek, Nr. 76 
Titelblatt „Sermo Martini Lutheri de praeparatione ad moriendu[m] e vernaculo in latinu“, Leipzig, 1520
, Stadtbibliothek Worms, 2011, Luther-Bibliothek, Nr. 76

Nach der „Initialzündung“ durch die 95 Thesen entwickelte er in diesen Schriften seine Theologie weiter in Bezug auf die Rechtfertigungslehre, die Auffassung von den Sakramenten und schließlich in Bezug auf seine Kritik am Papst und an der kirchlichen Hierarchie. 

Dabei wurde die theologische Entwicklung durch Schriften seiner Gegner befördert, zwangen sie Luther doch, sich mit ihren Argumenten auseinanderzusetzen und sie zu widerlegen. In seinem Sakramentsverständnis bereitet er die Ausarbeitung in de captivitate Babylonica vor, dass Rechtfertigung nicht durch das Sakrament an sich, sondern durch den Glauben des Empfangenden geschenkt wird. 

Bei der Taufe wird die Verheißung, durch die Gott wirkt, das Wichtigste. Diese Gedanken münden eben in die drei großen Schriften von 1520, „An den christlichen Adel“, „De captivitate Babylonica ecclesiae“ und „Von der Freiheit eines Christenmenschen“. Die drei Schriften bilden innerhalb der Theologie Luthers einen ersten Höhepunkt.

 

Auch in der Frage der Beichte entwickelt Luther sich weiter. Er hält sie für notwendig, richtet sich aber gegen den Zwang zur Beichte, mit dem die Priesterschaft vor allem Macht ausübe.