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Von der Freiheit eines Christenmenschen

Von der Freiheitsschrift geht unter den drei bekannten Schriften wohl die stärkste Wirkung aus. Auf sie berufen berufen  sich – neben der Adelsschrift – auch die Bauern im Zusammenhang ihres Aufstandes. 

Titelblatt des Urdrucks der Schrift  „Von der Freiheit eines Christenmenschen“, Wittenberg, 1520 
Titelblatt des Urdrucks der Schrift
„Von der Freiheit eines Christenmenschen“, Wittenberg, 1520

Luther fühlt sich gerade, was die Instrumentalisierung dieser Schrift angeht, missverstanden. Eigentlich verdankt diese Schrift ihre Entstehung dem Vermittlungsversuch des päpstlichen Kammerherrn Karl von Miltitz, dem Luther zugesagt hat, einen Brief an den Papst zu schreiben. Das tut Luther, indem er die brüderliche Liebe und seelsorgerliche Dienstbarkeit gegenüber der Person Leos einerseits betont, seine Kritik am Machtzentrum Papsttum und Kurie aber nicht zurücknimmt. 

Der Sendbrief an Leo wächst zu einer eigenen Schrift an. Brief und beigelegte dem Stadtvogt von Zwickau gewidmete Freiheitsschrift sind deutsch und lateinisch verfasst. In der Freiheitsschrift geht es um das Spannungsverhältnis zwischen dem befreienden Glauben und der dienstbaren Liebe.  

 

„Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“ Diese an sich paradoxe Formulierung und Kernaussage der Schrift erweist sich als scharfsinnige Zusammenfassung der lutherschen Rechtfertigungslehre. 

Das Evangelium macht den Menschen frei von allen Gesetzen, Werken und irdischen Autoritäten in der Sorge um seine Seligkeit, es macht ihn frei zum Dienst am Nächsten, frei zur Liebe um ihrer selbst willen, ohne dass sie Mittel zu einem anderen Zweck wird.